TI-Wissen

Interoperabilität

Veröffentlicht am

Eine wichtige Voraussetzung für eine reibungslose Kommunikation und den sicheren Austausch von Informationen im digitalen Gesundheitswesen ist, dass die eingesetzten Systeme und Anwendungen die gleiche Sprache sprechen. Diese Fähigkeit von Systemen wird als Interoperabilität bezeichnet.

 

Warum braucht die TI Interoperabilität?

Die Telematikinfrastruktur (TI) ist eine aus Hard- und Softwarekomponenten bestehende „digitale Datenautobahn“, die die Teilnehmer des Gesundheitswesens miteinander verbindet. Endgeräte wie Computer, Programme und Dienste, Ausweise/Karten, Netzwerkverbindungen und Lesegeräte unterschiedlicher Anbieter bilden eine funktionale Einheit. Die Interoperabilität der einzelnen Komponenten ist nur möglich, wenn sich Hard- und Software an genau definierte Normen halten. Oder umgekehrt formuliert: Ohne Interoperabilität würde die Datenübertragung nicht funktionieren oder sie entspräche nicht den Sicherheitsanforderungen.

 

Wer ist für die Interoperabilität der TI zuständig?

Für die Interoperabilität der TI ist die gematik verantwortlich. Innerhalb der gematik sorgt das KIG (Kompetenzzentrum für Interoperabilität im Gesundheitswesen) für einen reibungslosen Datenaustausch: Es definiert bundesweit einheitliche Schnittstellen und Standards. Es taktet und fördert neue Standards und arbeitet eng mit verschiedenen Institutionen und Stakeholdern zusammen – im Sinne des Mandats im Digitalgesetz. Mit dem Interop Council betreibt das KIG zudem gemeinsam mit Beraterinnen und Beratern sämtliche Aktivitäten im Kontext der Interoperabilität.

 

Was sind die genauen Aufgaben des KIG?

  • Zentrale Koordinierung und Priorisierung von Bedarfen
  • Entwicklung, Beauftragung und Festlegung sämtlicher für die Interoperabilität erforderlichen Inhalte und Prozesse
  • Zertifizierung von Primärsystemen mittels Konformitätsbewertung (KOB), hinsichtlich der Umsetzung verbindlicher Standards
  • Öffentlichkeitsarbeit durch den Betrieb und die Weiterentwicklung der Wissensplattform INA (https://www.ina.gematik.de/wissensbank) sowie Listung von KOB-zertifizierten Systemen
  • Organisation und Administration aller Prozesse der Zusammenarbeit sowie das Nachhalten der Ergebnisse und Berichte für das BMG

TI 2.0 und Interoperabilität

Die nächste Ausbaustufe der Telematikinfrastruktur – kurz TI 2.0 – stellt nicht nur hohe Anforderungen an die Sicherheitsarchitektur, sondern auch an die Interoperabilität, beispielsweise bei der Verknüpfung von Datenquellen verteilter Dienste und der Strukturierung von Daten. Darüber hinaus sollen Systemanbieter durch ein automatisiert verarbeitbares Regelwerk neue Software auf ihre Kompatibilität mit der TI überprüfen können.

(Stand: Dezember 2024)

Quellen und vertiefende Informationen
Informationsseite der gematik

Diesen Beitrag teilen

Newsletter-Anmeldung

*“ zeigt erforderliche Felder an

Sind Sie psyprax Kunde?*